KW 48/2024

Flächentarifrunde Speditionen, Transport und Logistik Bayern: Warum ist unsere Forderung gerecht?

Die aktuellen Worte zum Montag von David Merck, Landesfachbereichsleiter PSL Bayern
25.11.2024
Wor­te zum Mon­­­­­­­­­tag KW 48/202

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
anbei die aktuellen Neuigkeiten aus unserem Landesbezirksfachbereich.

 

1. Flächentarifrunde Speditionen, Transport und Logistik Bayern: Warum ist unsere Forderung gerecht?

In der ab dem 27.11. beginnenden Flächentarifrunde fordern wir gemeinsam als ver.di 368€ mehr Geld pro Monat für alle Tarifbeschäftigten sowie 184€ mehr pro Monat für unsere Auszubildenden.

Wir als ver.di halten die Forderung für: Notwendig, angemessen und gerecht.

Notwendig ist die Forderung wegen dem Kaufkraftverlust von 4% seit 2021 und der zu niedrigen Tariflöhne der Branche.

Angemessen ist die Forderung, weil sie gemessen an den Tarifabschlüssen der Branche in diesem Jahr absolut tarifüblich ist.

Gerecht ist unsere Forderung, da die Beschäftigten der Branche Respekt und Wertschätzung für ihre wertvolle und für die Gesellschaft unverzichtbare Arbeit verdient haben. Die Bedingungen, unter denen die Arbeit geleistet wird, sind oft nicht einfach. Personalmangel, hohe körperliche Belastung, Arbeitsverdichtung und Stress prägen die Branche.

Für uns als ver.di sind die Beschäftigten der Speditions, Transport- und Logistikbranche in Bayern absolute Leistungsträger der Gesellschaft.

Der Respekt und  die Wertschätzung für ihre Arbeit muss sich auch in fairen, angemessenen und auskömmlichen Tariflöhnen wiederspiegeln. Dafür treten wir gemeinsam als ver.di in dieser Tarifrunde an und werden dafür mit aller Entschlossenheit kämpfen. Für jede und jeden einzelnen und mit jeder und jedem einzelnen.

Um die den aktuellen Verhandlungsverlauf darzustellen und mit Euch zu diskutieren, laden wir Euch am 28.11. ab 18:00 zu einer Teamssitzung ein. Die Einwahl ist problemlos und kostenfrei über Handy per Internetbrowser möglich.

Die Einwahl ist über folgenden Link möglich: Jetzt an der Besprechung teilnehmen

 

2. Deutschen Post AG: Ende Tarifbefragung-Ergebnisse JAV-Wahlen

In der letzten Woche ist die Tarifbefragung bei der Deutschen Post AG am 22.11. beendet worden.

Tausende von Mitgliedern in ganz Bayern haben sich an dieser Befragung beteiligt, ihrer Meinung eine Stimme gegeben und damit der Verhandlungskommission den Rücken gestärkt. Danke allen Teilnehmenden und unseren zahlreichen Aktiven vor Ort für ihr Engagement.

Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und dienen als Basis zur Findung der Tarifforderung in der Konzerntarifkommission. Mehr in Kürze.

Ebenfalls bedanken möchte ich bei all unseren jungen Mitgliedern, welche sich bei den Wahlen zur Jugend- und Ausbildungsvertretung der Deutschen Post AG zur Wahl gestellt haben.

Im Ergebnis konnten die Ver.di-Kandidatinnen und Ver.di-Kandidaten 100% der 24 Mandate gewinnen. Den Wählerinnen und Wählern danke ich für ihr Vertrauen, den Gewählten wünsche ich viel Glück und Geschick bei ihrer wichtigen Aufgabe.

Den Anfang werden die Verhandlungen zur Gestaltung der Ausbildungszeit im Bereich FKEP (Ausbildung zum Zustellberuf) sein.

 

3. Aktuelle Wirtschaftslage in Deutschland

Auch im Jahr 2024 wird die Deutsche Wirtschaft trotz einer Rekordzahl  von über 46 Mio. Beschäftigten nicht wachsen.

Die Gründe dafür sind u.a.:

  • Die hohe Inflation und der damit verbundene Kaufkraftverlust der Beschäftigten (z.B. 20% weniger Autokäufe in Europa)
  • Eine Exportschwemme aus China aus Bereichen mit gezielt aufgebauten Überproduktionen wie der Solar- oder Automobilindustrie, bei chemischen Grundstoffen oder Konsumartikeln wie auf Temu oder Shein
  • Die hohen Energiepreise in Deutschland (100% teurer als in den USA, 368% teurer als in China), welche zur Abwanderung energieintensiver Industrien in die USA und nach Asien führen.
  • Die strukturelle Krise der Automobilbranche mit vielen Managementfehlern (Dieselskandal, zu teure und große E-Autos, Rekorddividenden trotz sichtbarer Probleme…..)

Diese Entwicklung führt im Industriebereich und dem Bereich der Automobilzulieferer zu großen Herausforderungen mitsamt der Ankündigung von Personalabbau. Im Gegensatz dazu ist der Arbeitsmarkt im Dienstleistungsbereich in vielen Bereichen, also z.B. im Brief-, Paket- und Logistikbereich immer noch von Personalmangel geprägt. Hier haben wir einen Arbeitnehmerarbeitsmarkt und die Unternehmen kämpfen weiterhin um Auszubildende und Beschäftigte (sogenannter war of talents).

ver.di fordert zur Überwindung der Wirtschaftskrise:

  • Die Stärkung der Kaufkraft der Beschäftigten, z.B. durch einen Mindestlohn von 15 €, mehr Tariflöhnen, Steuerentlastungen für kleine und mittlere Einkommen
  • ein großes staatliches Investitionsprogramm z.B. für Infrastuktur und Bildung
  • eine Senkung der Energiekosten

 
Da­vid Merck

Viele Grüße und eine erfolgreiche Woche,

David Merck